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2. Mai 2022 | Uncategorized | 0 Kommentare

Community First Responder Symposium 2022

Internationale Experten legen Standards zur Forschung fest. Um bei Notfällen mit Herzstillstand, einer der häufigsten Todesursachen, noch schnellere Hilfe zu gewährleisten, empfehlen die Internationalen Leitlinien für die Reanimation seit 2021 den Einsatz von Apps und digitaler Technologie. Über 40 internationale Expertinnen und Experten aus 12 Ländern, die sich mit der Thematik beschäftigen, treffen sich am 2./3. Mai in Hinterzarten bei Freiburg, um wissenschaftliche Standards festzulegen.  

Seit März 2021 empfehlen die internationalen Leitlinien für die Wiederbelebung, Ersthelferinnen und Ersthelfer, die sich in der Nähe eines vermuteten Kreislaufstillstandes befinden, über eine Smartphone-App zu aktivieren. „Die Wiederbelebung durch ausgebildete Helfer, die über eine Handy-App aktiviert werden, verkürzt das reanimationsfreie Intervall oft um mehrere Minuten,“ so Prof. Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des Vereins Region der Lebensretter und Mitglied im Exekutivkomitee des Deutschen Rat für Wiederbelebung e.V. (German Resuscitation Council, GRC). „Moderne Ersthelfersysteme alarmieren mehrere Ersthelfende und sind mit Datenbanken verbunden, in denen die Standorte öffentlich zugänglicher AEDs erfasst sind. Drei Ersthelfer werden zum Patienten geschickt, ein Ersthelfer zum nächsten AED. Somit erfolgt im besten Fall auch die Defibrillation bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes.“ 

Die Anzahl der Forschungsarbeiten zu sogenannten „Lebensrettenden Systemen“ ist noch überschaubar, wird aber in den nächsten Jahren erheblich zunehmen. Mittels Studien sollen Aussagen zu der benötigten Anzahl der Ersthelfer (bezogen auf Einwohner oder Fläche), zur notwendigen Dichte von AED-Standorten und zum optimalen Einsatz digitaler Technologie getroffen werden. 1991 haben sich Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fachgesellschaften auf einen Standard für Datenerhebung in Forschungsprojekten geeinigt, die sich mit dem Thema der Wiederbelebung beschäftigen. Für die Lebensrettenden Systeme, die in den aktuellen Leitlinien in einem neuen Kapitel beschrieben werden, existiert ein solcher Standard für Forschungsarbeiten noch nicht. 

„Wir möchten eine Leitlinie für wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem wichtigen Thema verfassen, damit wir die Ergebnisse von Forschungsarbeiten aus verschiedenen Ländern und Regionen vergleichen können,“ sagt Professor Dr. Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung. 

Auf Initiative des gemeinnützigen Vereins Region der Lebensretter sowie dem Deutschen Rat für Wiederbelebung e.V. (German Resuscitation Council, GRC) wurde eine internationale Konsensuskonferenz einberufen, die am 2./3. Mai in Hinterzarten bei Freiburg stattfinden wird. 42 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 12 Nationen, die sich intensiv mit Ersthelfersystemen und AED-Netzwerken beschäftigen, werden zu der Konferenz erwartet. Sie wird in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung, der ADAC Stiftung sowie dem European Resuscitation Council (ERC), der europäischen Fachgesellschaft für die Wiederbelebung, veranstaltet. 

Die Ergebnisse der Tagung sollen in den Publikationsorganen der beteiligten Fachgesellschaften veröffentlicht werden. Auch soll ein Austausch zu Themenfeldern stattfinden, in denen weitere Forschungsarbeiten nötig sind. Damit sollen in der nächsten Version der Internationalen Leitlinien, deren Publikation 2025 erwartet wird, neue Empfehlungen mit der nötigen Evidenz belegt sein.